Herzlichen Glückwunsch, du hast ein Buch geschrieben!
Und jetzt? Bevor du es in den Druck gibst, lohnt sich ein professionelles Lektorat. Immer. Ob du dein Manuskript im Selfpublishing veröffentlichen möchtest oder dich bei Verlagen bewirbst: am Ende merken deine Leser:innen den Unterschied. Lies hier, was ein professionelles Lektorat ausmacht und wie es dein Buch auf ein neues Level hebt.
Zeit zu feiern – das letzte Wort deines Manuskripts steht! Aber ist dein Buch wirklich schon reif zum Veröffentlichen? Oder solltest du es vorher lieber in die Hände einer professionellen Lektorin1 geben?
Die schlechte Nachricht zuerst: Ein gutes Lektorat für Autor:innen und Selpublisher:innen kostet, und zwar mehr als 3 € pro Normseite. Da du nicht weißt, wie viel Geld du mit deinem Buch verdienen wirst, tut natürlich jeder Euro weh.
Doch keine Sorge, es gibt auch eine gute Nachricht: Ein professionelles Lektorat lohnt sich. Immer! Denn ob Agentur, Verlag oder Selfpublishing: Für einen ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Lies hier, warum Testleser:innen, Schreib-Software oder Deutschlehrer:innen kein professionelles Lektorat ersetzen können. Und warum deine Leser:innen den Unterschied merken werden.

Du bist selbst dein größter Kritiker?
Zweifel gehören zum Leben als Autor:in dazu. Beim ersten Entwurf hat eine Schere im Kopf allerdings nichts zu suchen. Denn sonst droht das Manuskript in der Schublade zu verstauben.
1. Ein professionelles Lektorat bekämpft Selbstzweifel
Bei vielen (angehenden) Autor:innen sitzt ein unwillkommener Gast immer mit am Schreibtisch: der innere Zweifler. Er hat Abertausende Bücher auf dem Gewissen. Denn die meisten verstauben als unfertige Manuskripte irgendwo in einer Schublade und erblicken nie das Licht der Welt. Kennst du dieses kleine Männchen mit Brille, das kritisch über deine Schulter blickt und in der Hand einen Rotstift hält? Seine schärfste Klinge ist seine Stimme, die in deinem Kopf nörgelt:
»Willst du das wirklich so schreiben? Klingt das nicht blöd? Und versteht das überhaupt jemand? Wer soll das denn am Ende kaufen?«
An einem schlechten Tag schreit das Männchen dir vielleicht sogar ins Ohr:
»Das ist nicht gut genug! Du bist nicht gut genug!«
Je lauter seine Stimme, desto eher übertönt er deine Geschichte. Die Geschichte, die es auf jeden Fall wert ist, erzählt zu werden!
Auch wenn konstruktive Kritik dazugehört, sind Zweifel Gift für das Schreiben deines Buches. Aber wie bekommst du den inneren Nörgler los? Korrekturmaus, Tintenkiller, Entfernentaste? Es gibt viele Methoden, wie man ihn zum Schweigen bringt. Eine davon lautet: Entscheide dich früh für ein professionelles Lektorat. Wirf den Miesepeter raus und beauftrage jemanden, der mehr von Büchern und konstruktiver Kritik versteht. Dann kannst du dem Männchen mit Brille einfach antworten:
»Vielleicht hast du recht und mein Manuskript ist noch nicht gut genug. Aber es ist nicht dein Job, mir das zu sagen. Dazu habe ich meine Lektorin, die mit mir daran arbeitet und mir Tipps gibt. Und jetzt verzieh dich und lass mich weiterschreiben.«
2. Ein professionelles Lektorat hebt dein Buch auf ein neues Level
Häufig schreiben mir Autor:innen, dass Familie und Freund:innen ihr Manuskript in den höchsten Tönen gelobt haben. Trotzdem hagelt es Absagen von Verlagen und Agenturen. Und die vereinzelten kritischen Rückmeldungen aus dem Bekanntenkreis? Da heißt es dann nur: »Hat mich irgendwie nicht so interessiert.« Oder: »War ein bisschen langweilig.« Oder: »Das Ende hab ich nicht so richtig verstanden.«
Obwohl ich Autor:innen immer darin bestärke, sich Schreibgruppen anzuschließen und Testleser:innen für ihr Buch zu suchen, können auch sie nur bis zu einem gewissen Punkt helfen. Im besten Fall teilen sie offen mit, was ihnen nicht gefallen hat. Aber nur selten können sie ihr Gefühl begründen. Und auf die Frage, warum und wie du als Autor:in etwas verbessern kannst, zucken sie nur mit den Schultern.

Selbst geniale Schriftsteller:innen profitieren von einem Lektorat. Denn so gut einem ein Lob von geliebten Menschen tut. Nur Profis bringen beides mit:
- die nötige Distanz zum Werk und
- das passende Werkzeug für ein konstruktives Feedback.
Das Lektorat ist ein Handwerk. Vom Literatur-Studium über Erfahrungen in der Verlagsbranche und Fortbildungen bis zum jahrzehntelangen Umgang mit Manuskripten: Gute Lektor:innen sind nicht einfach Leser:innen, die die Kommaregeln beherrschen. Wir wissen nicht nur, wo es hakt, sondern können das auch begründen. Wir geben Tipps, wie du das Manuskript konkret verbessern kannst. Im besten Fall sind Lektor:innen dabei auch empathisch, sodass deine Stimme als Autor:in erhalten bleibt.
Familie/ Freundeskreis | Unbekannte Testleser:innen | Software/ KI | Lektor:in | |
Ehrlich/neutral | − | + | + | + |
Empathisch | + | −/+ | − | −/+ |
Professionell | − | − | − | + |
Autor:innen schreiben für Menschen. Auch wenn Programme wie Papyrus Autor, Duden-Mentor, Word oder ChatGPT dich als Autor:in unterstützen können, ersetzen sie kein professionelles Lektorat. Dazu sind die Hinweise viel zu pauschal, zum Teil fehlerhaft und bleiben an der Oberfläche. Fordere gerne ein kostenloses Probelektorat bei mir oder einer Kollegin an und vergleiche!
3. Ein professionelles Lektorat motiviert und inspiriert
Über Kommentare schmunzeln? Eine neue Idee feiern? Über Lob freuen? Gemeinsam mit den Figuren mitfiebern? Ein professionelles Lektorat bedeutet nicht, dass es immer kühl und distanziert zur Sache gehen muss. Hast du die richtige Lektorin für dich gefunden, macht das Arbeiten zusammen Spaß!
Kürzlich hat mir eine Autorin mal wieder geschrieben, dass sie sich schon während des Schreibens darauf freut, mir den neuen Entwurf zu schicken. Dass sie gespannt ist auf meine Reaktion, meine Hinweise – und natürlich auch mein Lob. Das motiviert sie. In diesem Fall ist beim professionellen Lektorat alles richtig gelaufen: Die Chemie stimmt, die Kritik beflügelt, statt zu bremsen. Lektorin und Autorin sind glücklich! 😊 Das Manuskript wird davon profitieren.
Schreiben ist ein einsames Geschäft. Stunden, Tage, Monate tippst du als Autor:in eine Welt, Figuren, Gedanken in den Computer. Du erlebst Momente der Euphorie, verliebst dich in Formulierungen, kannst es nicht erwarten weiterzuschreiben. Dann stockt plötzlich der Schreibfluss und du würdest das Manuskript am liebsten in die Mülltonne pfeffern. Auch wenn eine Lektorin dir das Schreiben nicht abnehmen kann (oder möchte): Sie taucht mit dir in deine Welt ab. Sie hilft dir als Autor:in zu wachsen und den Blick für das eigene Manuskript zu schärfen. Je nach Bedarf ist sie: Fragende, professionelle Leserin, Sparringspartnerin, Ideengeberin, Beraterin, Fehlerfinderin, konstruktive Kritikerin, Logikprüferin, Gutachterin oder Motivatorin.
Oft auch alles zusammen. Und im besten Fall ist sie auch Hebamme. Schließlich ist dein Buch dein Baby.

4. Deine Leser:innen merken den Unterschied
Leser:innen haben nicht Germanistik studiert, sie beschäftigen sich nicht den ganzen Tag mit Plot-Strukturen, Stilregeln oder Erzählperspektive. Warum sollten Selfpublisher:innen und Autor:innen überhaupt in ein professionelles Lektorat investieren, wenn Leser:innen sowieso keinen Unterschied bemerken? Weil sie es doch tun.

Die meisten Leser:innen unterscheiden ganz intuitiv zwischen gutem und schlechtem Stil, zwischen langweilig und spannend, leicht verständlich und kompliziert, berührend und belanglos. Sind sie vom Buch begeistert oder enttäuscht, hämmern sie schnell ein Urteil in die Tasten. Welche Rezension möchtest du von ihnen lesen?
Drei Beispiele machen deutlich, warum und wie ein gutes Lektorat wirken kann:
Original | Rezension | Handwerk | Lektorat |
Es war ein warmer Frühlingstag. Der Himmel war schön hellblau. | »Gähn! Sterbenslangweiliges Buch. Wie von einem Grundschüler geschrieben.« | – starke Verben – Vorsicht vor (abgegriffenen) Adjektiven und Adverbien – Perspektive schärfen – Satzstruktur variieren | Endlich Frühling! Der Himmel leuchtete in einem übermütigen Blau. |
»Ich weiß nicht, ob du recht hast. Vielleicht sollten wir nach dem Unfall erst einmal darüber nachdenken, ob es nicht eine Alternative gibt«, schlug Mia vor. Jordan antwortete: »Ja, das stimmt. Aber momentan habe ich keine bessere Idee.« | »Die Handlung war eigentlich spannend, aber die Figuren waren überhaupt nicht sympathisch. ☹ Ohne jede Chemie.« | – Inquit-Formel minimieren – Körpersprache (»Show, don’t tell«) – Alltagssprache – Mut, etwas ungesagt zu lassen | Mia kaute auf ihrer Unterlippe. »Bist du dir sicher?« »Keine Ahnung. Hast du etwa eine bessere Idee?« Jordan hob den Kopf und sah sie zum ersten Mal seit dem Unfall an. |
Es ist eine schwierige Frage der Abwägung, ob die Möglichkeit zur Kurssteigerung ausschlaggebend ist, oder das Risiko eines Verlusts nicht in Kauf genommen werden sollte. | »Sehr anstrengend zu lesen. ☹ Nach ein paar Seiten habe ich das Buch abgebrochen.« | – starke Verben statt Nominalstil – Satzstruktur vereinfachen – Leseransprache | Überwiegt die Chance, dass der Kurs steigt, oder die Gefahr, dass er fällt? Investoren sollten das Risiko gut abwägen. |
5. Professionelle Lektor:innen kennen die Branche
Über das Text-Handwerk hinaus kennen professionelle Lektor:innen die Branche.
- Was muss ich beachten, damit mein Buch gut ankommt?
- Welche (rechtlichen oder technischen) Fallstricke gibt es beim Veröffentlichen?
- Was sollte ich beim Selfpublishing beachten?
- Wie trete ich am besten an Verlage oder Agenturen heran? Wie sieht ein Exposé aus?
Mit einer guten Lektorin haben Autor:innen und Selfpublisher:innen zwar kein allwissendes Lexikon an ihrer Seite, aber eine professionelle Ansprechpartnerin, die gerne ihr Wissen, ihre Einschätzung und ihre Erfahrung teilt. Damit sich die Zeit und Mühe, die in deinem Manuskript stecken, für dich lohnen!

Du bist dir nicht sicher, ob sich ein professionelles Lektorat für dich lohnt? Ich überzeuge dich gerne mit einem kostenlosen Probelektorat.
- Das alles gilt natürlich auch für professionelle Lektoren. 🙂 ↩︎